Kennst du das Aquarium deines Körpers?
- Die Lymphe – ohne Müllabfuhr läuft nichts
- Alle Körpersysteme sind miteinander verbunden
- Einer der wichtigsten körperlichen Prozesse: unsere Atmung
- Das Zwerchfell ist der Motor des Lymphsystems
- Auch die Muskeln arbeiten als Pumpwerke
- Unser Körper als hochentwickelte Recyclinganlage
- Selbst Hand anlegen
- Fazit
Die Lymphe – ohne Müllabfuhr läuft nichts
Unser Lymphsystem wird auch als Abfalleimer des Körpers bezeichnet. Das bedeutet, dass alle Ausscheidungen, die im Stoffwechselprozess der Zelle entstehen, früher oder später in der Lymphe landen. Sie hat die Aufgabe, die Giftstoffe aus dem Körper herauszutransportieren. Hingegen werden die für uns positiv gewonnenen Produkte wie Nährstoffe oder Energie weitergeleitet. Diese landen in den Organellen und werden von dort aus weiterverarbeitet. Die Abfallprodukte dagegen landen im Lymphsystem. Wenn das Müllsystem überlastet ist, hat das Konsequenzen. Unser Körper hat allerdings auch dafür einen Notfallplan parat: Er drosselt den Stoffwechsel, so dass weniger Abfall entsteht. Denn wenn der Mülleimer voll ist, ist er voll.
Alle Körpersysteme sind miteinander verbunden
Kein System funktioniert alleine. Kein System wird alleine krank und kein System heilt alleine. Bei Rücken-, Knie- oder Schulterschmerzen denken wir immer nur an die Struktur, die betroffen schmerzt, nie aber an das Lymphsystem. Wenn unser Lymphsystem jedoch einem Mülleimer gleicht und irgendwann voll ist, können keine weiteren Ausscheidungsprodukte von ihm aufgenommen werden. Manches Mal sind Lymphsysteme so mit Abfallprodukten überlastet, dass Schwellungen an den Armen oder Beinen auftreten, sich sogenannte Ödeme bilden. Da der Körper sofort reagiert, indem er den Stoffwechsel herunterfährt, nimmt eine Vielzahl an körperlichen Problemen zu. Das eine bedingt das andere. Um Heilungserfolge zu gewährleisten und die Gesundheit wiederherzustellen, muss die Lymphe intakt funktionieren.
Einer der wichtigsten körperlichen Prozesse: unsere Atmung
Das Lymphsystem wird mithilfe von Atmung bewegt. Atmung ist an Bewegung gekoppelt. Wir atmen zwar den ganzen Tag, aber welche Qualität hat die Atmung? Oft ist die Atmung flach oder gepresst. Sie erfüllt nicht den gesamten Körper, sodass wir nur im oberen Brustbereich atmen. Oder wir atmen angespannt und kurzatmig in Stresssituationen. Ein tiefes, intensives Atmen, was durch Bewegung erzeugt wird oder ein ruhiges, den Körper ganz durchströmendes Atmen, was durch kontemplative Übungen erzeugt wird, ist gesund und fördert die Bewegung des Lymphflusses.
Das Zwerchfell ist der Motor des Lymphsystems
Indem wir uns bewegen und körperlich aktiv sind, wird die Atmung geweitet und ausgedehnt. Das Zwerchfell wirkt dabei als Motor der Lymphe. Bei der Einatmung stülpt sich das Zwerchfell nach unten in Richtung Organe und entwickelt damit Sog oder Druck auf die Hauptarterie unseres Körpers, die mittig durch den Körper vom Herzen weg und zum Herzen hinführt. Wenn diese Pumpe – hier in diesem Fall das Zwerchfell – nicht arbeitet, steht die Flüssigkeit im Körper. Das führt irgendwann zu einem Aquarium voller Wasser, das trübe und unsauber ist. Das Blut ist davon nicht betroffen, da unsere Herzpumpe Zeit unseres Lebens arbeitet.
Auch die Muskeln arbeiten als Pumpwerke
Unter unserer Haut liegen die Muskeln und unter diesen das Skelett. Bei Bewegungen drücken die Muskeln gegen die Haut und somit auch gegen das Lymphsystem. Die Muskeln regen das Lymphsystem an. Wenn wir uns sportlich betätigen, also Anspannung und Entspannung entsteht, bewegt die Muskelpumpe die Lymphflüssigkeit durch den Körper.
Unser Körper als hochentwickelte Recyclinganlage
In Verbindung mit der Sog- und Druckwirkung des Zwerchfells und den anregenden Bewegungen der Muskeln entsteht ein Bewegungskreislauf in unserem Körper und die Flüssigkeit kann in den Lymphknoten gefiltert werden. Der Schmutz landet nach einer gewissen Zeit in der Niere und wird dann entweder ausgeschieden oder gelangt über den Schweiß nach draußen. Der Rest, der vom Körper recycelt wurde, gelangt wieder zum Herzen und wird mit dem Blut über die Kapillaren erneut im Körper verbreitet.
Selbst Hand anlegen
Die Lymphe kann mit den eigenen Händen selbst mechanisch bewegt werden. Der Fachmann nennt das Lymphdrainage.
Im Körper befindet sich eine Vielzahl von Lymphknoten. Wenn die Lymphflüssigkeit nicht mehr ausreichend fließt, können auch diese nicht mehr so gut arbeiten. Mit der entsprechenden manuellen Technik lassen sich die Lymphknoten öffnen und die blockierten Stellen lösen. Das stagnierende Lymphsystem kann dadurch wieder zum Fließen gebracht werden. Die Müllprodukte werden wieder zur Niere transportiert und von dort nach draußen befördert.
Fazit
Das Lymphsystem ist der Abfalleimer des Körpers. Ist der Abfalleimer voll, bremst unser schlauer Körper den Stoffwechsel. Ohne einen voll funktionsfähigen Stoffwechsel muss jedoch jeder Heilungsprozess stagnieren. Eine der daraus abgeleiteten Aufgaben besteht darin, uns um das Lymphsystem zu kümmern. Bei Schmerzen braucht es immer auch mechanische Unterstützung. Das heißt, dass wir wieder in Bewegung kommen dürfen. Wir müssen uns aus der eigenen Unbeweglichkeit befreien und uns unsere Gesundheit zurückerarbeiten. Mit der körperlichen Betätigung schieben wir die beiden so wichtigen Mechanismen des Lymphsystems wieder an: Zwerchfell und Muskulatur. Beide bringen den Lymphfluss in Gang. Dadurch kommt es zum Klären, Reinigen und Ausscheiden der Abfallprodukte aus der Lymphe und der Stoffwechsel kann wieder normal statt gedrosselt laufen.
Wenn Heilungsprozesse nur sehr langsam voranschreiten oder verschiedene therapeutische Maßnehmen nicht die entsprechenden Erfolge bringen, hängt dies bestimmt mit einer vollen Lymphe zusammen.
Überblick:
- Die Lymphe – ohne Müllabfuhr läuft nichts
- Alle Körpersysteme sind miteinander verbunden
- Einer der wichtigsten körperlichen Prozesse: unsere Atmung
- Das Zwerchfell ist der Motor des Lymphsystems
- Auch die Muskeln arbeiten als Pumpwerke
- Unser Körper als hochentwickelte Recyclinganlage
- Selbst Hand anlegen
- Fazit