Warum können Milchprodukte Rückenschmerzen verursachen?

Unser Körper ist hochintelligent. Er meldet sich normalerweise schnell und gibt Feedback zu unseren Lebens- und Verhaltensweisen. Oft können die Betroffenen die Signale nicht wirklich interpretieren oder ignorieren sie so lange, bis das aufgrund der zunehmenden Schmerzen nicht mehr möglich ist. Zu den relativ häufig auftretenden Signalen unseres Körpers gehören die Rückenschmerzen.
Rückenschmerzen können, wie alle Schmerzen, verschiedene Ursachen haben. Ganz oft spielt dabei die Psyche eine tragende Rolle, die meines Erachtens dafür verantwortlich ist, ob sich ein Schmerz im Körper manifestieren darf oder nicht. Der nächste hinzukommende Aspekt ist die Bewegung, die in der heutigen Zeit zu kurz kommt. Fühlt sich ein Patient eigentlich körperlich fit und ist bewegungsaffin, könnte auch der Konsum von Milchprodukten bei ihm die Schmerzursache sein.
Warum vertragen wir keine Milch?
Von der Natur aus betrachtet produziert jedes Säugetier die Milch für seinen jeweiligen Säugling: die Kuh fürs Kalb, die Ziege fürs Zicklein, das Schaf fürs Lamm, die Hündin für ihre Welpen und die Katze für ihre Katzenkinder. Die Milch enthält alle Nährstoffe, damit diese gedeihen, wachsen und möglich schnell selbstständig werden. Der menschliche Säugling wird viel länger, nämlich bis zu einem Jahr gestillt. Hier liegt der Hauptgrund vor allem in der Besiedlung des Darms mit guten Mikroorganismen und Bakterien durch die Mutter. Menschen haben sich im Laufe der Zeit die Milchproduktion der Tiere zu Nutze gemacht und stellen daraus hochkalorische, fette und geschmackstragende Nahrungsmittel wie Butter, Käse, Joghurt oder Quark her. Der menschliche Organismus ist allerdings nicht dazu geschaffen, die Milch von artfremden Tieren zu konsumieren und zeigt häufig Beschwerden bei deren Verwertung.
Wie kommt es in diesem Zusammenhang zu Rückenschmerzen?
Wie kommt es in diesem Zusammenhang zu Rückenschmerzen?
Wenn dann der Darm die Milchprodukte – das Casein oder die Milchproteine – nicht verdauen kann, reagiert er darauf. Das kann sich in Form von Blähungen oder Verstopfungen zeigen. Der Stuhl ist dann oft sehr trocken und klumpig. Verstopfungen sind ein klassisches Symptom beim Konsum von Milchprodukten.
Für das Auftreten von Rückenschmerzen in diesem Zusammenhang existieren für gewöhnlich drei Ursachen:
- Muskel-Organ-Beziehung
- Direkte Muskel-Organ-Beziehung
- Head‘sche Zonen
1. Indirekte Muskel-Organ-Beziehung
Diese Verbindung bedeutet, dass jeder Muskel immer auch eine Verbindung zu einem Organ hat. Neurologisch betrachtet, leiten Nerven den Schmerz vom Organ zum mit ihm in Beziehung stehenden Muskel weiter. Wenn sich ein Organ nicht ausreichend bewegt, in der Funktionsweise eingeschränkt oder belastet ist, verspannen sich die Muskeln. Diese Verspannung wird auch Schutzspannung genannt. Daher können Schutzspannungen nötig sein, um eine höher liegende Funktion zu schützen. Der Dünndarm, der sich direkt hinter der Bauchdecke befindet, hat bspw. die Verbindung zur Bauchmuskulatur. Bei Verdauungsbeschwerden oder Funktionsstörungen im Dünndarm spannt sich also die Bauchmuskulatur an.
Exkurs: Spannung und Verkürzung sind hier übrigens nicht dasselbe. Damit möchte ich sagen, dass selbst ein durch Yoga trainierter, elastischer Muskel unter Spannung stehen kann. Eine Anspannung heißt nicht, dass Muskelfasern verkürzt sind, sondern es bedeutet, dass einfach der Tonus bzw. die Spannung hoch sind. Die Elastizität ist zwar weiterhin gegeben, weil die Muskelfasern gedehnt sind, aber der Muskel steht unter Strom.
Die Anspannung von Muskeln kann sich je nach Dauer und Intensität bis in den Knochen hineinziehen. Eine permanente Bauchanspannung zeigt sich auch im Rückenschmerz, da sich eine auf der vorderen Körperhälfte befindliche Spannung auf der Rückseite ausgleichen muss.
2. Direkte Muskel-Organ-Beziehung
Wie schon unter dem ersten Punkt beschrieben, bestehen Beziehungen zwischen den Organen, den Muskeln und den Knochen. Diese Beziehungen können indirekt (s. o.) oder direkt sein. Dazu ein Beispiel:
Der Muskel Quadratus Lumborum, zwischen Becken und 12. Rippe sitzend, ist der klassische Hexenschuss-Muskel. Dieser hat eine direkte Organbeziehung zum Dickdarm. Geht es dem Dickdarm nicht gut, steht der genannte Muskel ständig unter Anspannung. Von daher kann das Auftreten eines Hexenschusses mit der Verdauung zu tun haben. Wenn der Patient schon diverse Dinge unternommen hat, wie Yoga, Entspannungstechniken und andere Bewegungsformen, die aber nicht wirklich helfen, ziehe ich die Anspannung des Musculus Quadratus Lumborum aufgrund einer Darmproblematik in Betracht.
Logischerweise sollte in diesem Fall die Verdauung des Patienten unter die Lupe genommen und ggf. von ihm korrigiert werden.
3. Head‘che Zonen
Diese so bezeichneten Zonen sind Reflexzonen des Körpers, die auf das mit ihm in Verbindung stehende Organ reagieren. Ist ein Organ belastet, strahlt diese Belastung zu der jeweiligen Head‘schen Zone aus. Organfunktionsstörungen produzieren immer wieder Schmerzen in den gleichen Zonen. Die Leber verursacht bspw. Probleme in der Schulter- und Nackenmuskulatur rechts. Beim Zwerchfell wären es beide Schulterzonen, aber vor allem die linke Seite.
Möglichkeiten in der Diagnostik
Gibt es Alternativen zu Milchprodukten?
Fazit
Zwischen Organen, Muskeln, Knochen und Körperbereichen existieren eine Vielzahl an Beziehungen und Verbindungen. Ist man sich dieses Wissens bewusst, kann man bei schmerzenden Muskeln oder Körperzonen auf ein Problem im zugehörigen, verbundenen Organ schließen. Bei Rückenschmerzen können, neben psychischen Ursachen oder Bewegungsmangel, Probleme bei der Verdauung zugrunde liegen. Diese entstehen häufig durch den Konsum von Milchprodukten. Oft hat der menschliche Körper Probleme bei deren Verdauung und Verwertung. Wenn du unter Rückenschmerzen leidest und schon viele Maßnahmen ohne Erfolg ausprobiert hast, solltest du einmal 14 Tage lang auf Milchprodukte verzichten und schauen, wie sich dein gesundheitlicher Zustand, die Schmerzen und dein Wohlbefinden entwickeln.
Bei weiteren Fragen oder Anregungen zu diesem Thema oder für unterschiedliche gesundheitliche Belange stehe ich dir gern zur Verfügung. Du kannst jederzeit einen Online-Termin in meinem Kalender buchen. Ich freu mich auf dich.
Dein Alexander